Hämo- oder Peritonealdialyse?

"Welche Dialysebehandlung ist für mich die richtige?“ – irgendwann stehen die meisten Patienten mit einer chronischen Nierenschwäche vor dieser Frage. In einer großen Studie zeigte sich nun, dass sowohl die Bauchfell- als auch die Hämodialyse ihre Vorteile haben. Wissenschaftler aus Australien und Neuseeland analysierten die Daten von über 27.000 Nierenkranken, die eine Dialysebehandlung begonnen hatten. Da die Peritonealdialyse (Bauchfelldialyse) in Australien und Neuseeland fast genauso verbreitet ist wie die Hämodialyse, ließen sich beide Verfahren in dieser Studie gut vergleichen. Es zeigte sich, dass die Überlebensrate im ersten Jahr bei Patienten unter Peritonealdialyse eindeutig besser war – eine genauere Auswertung ergab jedoch, dass dieser Vorteil nur für jüngere Studienteilnehmer (unter 60 Jahren) mit Bauchfelldialyse galt. Ab einer Behandlungsdauer von zwölf Monaten starben dagegen, unabhängig vom Alter, insgesamt weniger Patienten unter Hämodialyse. Die Autoren schreiben, dass die Peritonealdialyse für jüngere Nierenkranke anscheinend eine gute Alternative zur Hämodialyse darstelle, allerdings nur zu Beginn der Dialysebehandlung. Bei älteren Dialysepatienten und bei einer langjährigen Behandlungsperspektive sei dagegen die Hämodialyse von Vorteil. Die Mediziner betonen in ihrer Veröffentlichung jedoch, dass bei der Auswahl der Dialysemethode auch andere Kriterien wie die Lebensqualität der Betroffenen und die Praktikabilität der Behandlung berücksichtigt werden sollten. JG Quelle: Journal of the American Society of Nephrology (published online December 17, 2008) Abstract: http://jasn.asnjournals.org (Eine Meldung der Nachrichten Agentur Medizin, Berlin)